Die PECH-Regel bei akuten Sportverletzungen anwenden
Was kann die PECH-Regel?
Die Abkürzung PECH-Regel steht für: Pause, Eis, Compression und Hochlagern. Durch die kombinierte Anwendung dieser vier Elemente kannst du den Schweregrad deiner Verletzung begrenzen. Dies geschieht auf zweierlei Weise:
- Es verhindert, dass noch mehr Zellen geschädigt werden. Sehen wir uns beispielsweise einen Muskelfaserriss an: Dabei zerreißen einige Muskelzellen. Wenn ein Muskel einmal angerissen ist, verliert er einen Teil seiner Kraft. Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit, dass du noch mehr Zellen schädigst, wenn du weiter läufst oder Sport treibst.
- Es begrenzt innere Blutungen und Schwellungen. Bei einer Überbeanspruchung oder Verstauchung reißen in der Regel auch einige Blutgefäße. Das führt zu inneren Blutungen im betroffenen Bereich. Wenn diese sehr stark sind, kann der Druck des angesammelten Bluts die Blut- und Sauerstoffversorgung der benachbarten (unverletzten) Zellen abschnüren, die daraufhin absterben. Da diese Zellen von der ursprünglichen Verletzung nicht betroffen waren, bezeichnen wir das als Sekundärverletzung. Starke Schwellungen können ebenfalls Sekundärverletzungen verursachen.
So wendest du die PECH-Regel optimal an
- P = Pause
- E = Eis
- C = Compression
- H = Hochlagern
Pause
Dieser Punkt der Regel besagt, dass du sofort mit deinem Training aufhören solltest, wenn du dir etwas verstaucht oder gezerrt hast. Spiel nicht den Helden, indem du versuchst, den Schmerz auszuhalten. Damit machst du die Verletzung nur schlimmer und der Heilungsprozess dauert noch länger.
In den ersten 3 bis 5 Tagen ist deine Verletzung noch sehr empfindlich. Durch zu viel Aktivität könntest du sie noch verschlimmern. Das heißt nicht, dass du gar keinen Sport machen darfst – es genügt, wenn du darauf achtest, dass der verletzte Bereich dadurch nicht belastet wird.
Eis
Die verletzte Stelle zu kühlen, verengt die Blutgefäße, sodass die Blutung schneller aufhört. Das heißt nicht, einfach Kühlpads oder Eisbeutel auf jede Verletzung zu packen und diese dort stundenlang liegen zu lassen. Damit könntest du auch das Gegenteil von dem bewirken, was du dir erhoffst.
Die erste Reaktion deines Körpers auf die Kälte besteht darin, die Durchblutung zu verringern, damit nicht zu viel Körperwärme verlorengeht (aus diesem Grund hört die Blutung auf). Wenn du das Kühlpad allerdings zu lange auf der Haut liegen lässt und diese zu kalt wird, glaubt das Gehirn, dass die Temperatur deiner Haut so niedrig ist, dass diese geschädigt werden könnte. Entsprechend versucht das Gehirn, den Hautbereich zu schützen, indem es die Blutgefäße in diesem Bereich erweitert, sodass die Durchblutung steigt und die Haut wieder erwärmt wird.
Dadurch können sogar die schon gestillten inneren Blutungen wieder einsetzen. Aus diesem Grund solltest du das Kühlpad nicht länger als 10 Minuten auflegen. Nimm es danach für 10 Minuten ab, damit die Haut sich erholen kann. Dann kannst du es wieder für 10 Minuten auflegen.
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Compression
Eine sanfte Kompressionsbehandlung kann sehr wirksam sein, um Blutungen zu stoppen und Schwellungen so gering wie möglich zu halten. Zu viel Druck kann jedoch die Versorgung des betroffenen Bereichs mit Blut und Sauerstoff abschnüren und so die Verletzung noch verschlimmern. Der Druck sollte daher fest, aber angenehm sein. Den Kompressionsdruck erzeugst du mithilfe von Bandagen oder Kompressionsstrümpfen bzw. -strumpfhosen. Das Wichtigste dabei ist, dass du dich wohlfühlst.
Hochlagern
Durch Anheben des verletzten Körperteils über die Höhe deines Herzens verlangsamst du den Blutfluss. Das hilft, die Blutung zu stoppen. Außerdem kann es Schwellungen verringern, da die Schwerkraft überschüssige Flüssigkeit aus dem Bereich entzieht. Achte jedoch darauf, deine Verletzung beim Hochlagern nicht zu belasten – der betroffene Körperteil sollte sich in einer bequemen Position befinden, die deine Beschwerden nicht verschlimmert.