Hilft eine Kortisonspritze bei meinem Meniskusriss?
Was ist eine Kortisonspritze?
Dein Arzt hat dir eine Kortisonspritze verordnet, weil dein Knie durch den Meniskusriss ständig schmerzt und geschwollen ist? Vielleicht fragst du dich: Was ist Kortison, wie wirkt es und ist es gut für mich?
Kortison, auch Kortikosteroid genannt, ist ein Steroidhormon, dass als Medikament eingesetzt wird. Es lindert Schmerzen, Entzündungen und Schwellungen, indem es die Durchblutung reduziert und das Immunsystem beruhigt.
Meist wird es von einer speziell ausgebildeten Fachkraft in das Kniegelenk gespritzt. Die Injektion wird per Ultraschall kontrolliert, damit das Medikament so nah wie möglich an den Problembereich gelangt. Je besser dies gelingt, umso besser lindert es deine Schmerzen.
Welche Kortisonspritzen werden bei Meniskusrissen verabreicht?
Es gibt verschiedene Arten von Kortison für unterschiedliche Beschwerden, die verschieden verabreicht werden.
- Systemische Kortikosteroide wirken sich auf den ganzen Körper aus. Sie können als Tabletten eingenommen oder in eine Vene oder einen Muskel gespritzt werden.
- Lokale Kortikosteroide wirken nur an bestimmten Stellen. Sie werden als Spritze in Gelenke injiziert oder bei anderen Beschwerden als Cremes, Augen- oder Ohrentropfen verabreicht.
Heilt die Kortisonspritze meinen Meniskusriss?
Kortisonspritzen lindern Schmerzen, Entzündungen und Schwellungen. Allerdings spielt die Entzündung eine sehr wichtige Rolle für die Heilung deines Meniskusrisses. Wenn du sie unnötig unterdrückst, kann das die Heilung verzögern.
Kortison sollte daher nur als letztes Mittel eingesetzt werden, wenn keine andere Behandlung anschlägt. Außerdem sollte die Therapie nicht ausschließlich aus Spritzen bestehen, sondern diese sollten Teil eines Gesamtkonzepts sein.
Wenn dich die Schmerzen jedoch bei ganz alltäglichen Tätigkeiten behindern, wie z. B. bei der Arbeit oder deinen Reha-Übungen, kann eine Kortisonspritze sinnvoll sein. Allerdings sind Kortikosteroide nicht für alle Meniskusrisse geeignet.
Kortisonspritzen bei Meniskusrissen: Die Vorteile
Die Vorteile
Der beste Weg zur Behandlung und Verhinderung von Meniskusrissen ist ein strukturiertes Stärkungs- und Rehabilitationsprogramm. Stärkere Muskeln, eine verbesserte Körperhaltung und bessere Bewegungsmuster entlasten dein Knie und deinen Meniskus.
Je weniger Schmerzen du hast, desto gründlicher kannst du die Übungen machen. So wird deine Reha effektiver.
Kortisonspritzen bei Meniskusrissen: Die Nachteile
Nachteile
Nebenwirkungen bei hohen Dosen oder wiederholten Injektionen
Wie alle Medikamente hat auch Kortison etliche Nebenwirkungen.
Nach einmaliger Gabe sind systemische Nebenwirkungen sehr selten. Bei regelmäßiger Anwendung oder hoher Dosierung von Kortison besteht jedoch ein Risiko für schwerwiegendere Folgen.
Manche davon sind schon nach kurzer Zeit spürbar, bei anderen dauert es eine Weile. Da bei jedem Menschen andere Nebenwirkungen auftreten können, solltest du vor einer Kortisonbehandlung alle möglichen Risiken mit deinem Arzt besprechen.
Mögliche Nebenwirkungen sind:
- Schmerzen, Schwellungen und Blutergüsse an der Einstichstelle (diese verschwinden meist nach ein paar Tagen)
- Allergische Reaktionen
- Hautinfektionen an der Injektionsstelle
- Hautverdünnung an der Injektionsstelle
- Sehnenschwäche
- Knorpelschäden
Kortisonspritzen können vorübergehend Blutzuckerspiegel und Blutdruck erhöhen. Wenn du an Diabetes oder Bluthochdruck leidest, sollte dein Arzt dich genau überwachen.
Patienten mit schwachem Immunsystem sollten auf Kortisonspritzen verzichten, denn sie erhöhen die Anfälligkeit für Infektionen.
Wie oft darf man Kortison spritzen?
Ärzte verabreichen höchstens drei oder vier Kortisonspritzen pro Jahr. Wie viele du brauchst, hängt von deinem allgemeinen Gesundheitszustand und der Stärke deiner Schmerzen ab sowie davon, welche anderen Therapien du noch durchführst.
Die schmerzlindernde Wirkung der Spritze kann mit der Zeit nachlassen.
Wie schnell kann ich nach einer Kortisonspritze wieder trainieren?
Nach einer Kortisonspritze kann dein Meniskusriss stärker schmerzen. In dieser Zeit solltest du dich ausruhen und möglichst wenig zu bewegen.
Sobald deine Schmerzen nachlassen, möchtest du wahrscheinlich am liebsten gleich wieder loslaufen. Allerdings solltest du dich in den ersten zehn Tagen nach der Verletzung so wenig bewegen wie möglich. Danach kannst du dein Training nach und nach wieder aufnehmen.
Steigere die Intensität langsam, damit sich dein Körper an die Bewegung gewöhnt und dein Meniskus besser heilt.
Wichtig: Kortison mildert nur die Symptome; es stärkt jedoch dein Knie nicht im geringsten.
Taste dich langsam an deinen Sport heran
Welche Alternativen zur Kortisonspritze gibt es bei einem Meniskusriss?
Kortison ist nicht für jeden Meniskusriss sinnvoll. Es wird nur bei dauerhaften Schmerzen und Schwellungen verordnet und wenn andere Behandlungen keine Abhilfe schaffen konnten.
Beachte bitte, dass Meniskusrisse am Anfang fast immer Schmerzen und Schwellungen verursachen. Diese Symptome können mehrere Wochen anhalten und lassen dann langsam nach.
Eine Kortisoninjektion zur Unterstützung deiner Reha solltest du nur in Betracht ziehen, wenn deine Verletzung schon länger Zeit zum Heilen hatte und sich trotzdem keine Besserung einstellt. In diesem Fall kann die Spritze den Anstoß für den Heilungsprozess sein und deine Reha unterstützen.
Wann ist eine Kortisonspritze für mich?
Akupunktur
Immer mehr Wissenschaftler bestätigen, dass Knieschmerzen und -schwellungen wirksam durch Akupunktur behandelt werden können, und das ohne nennenswerte Nebenwirkungen. Einige Studien legen sogar nahe, dass sie die Knorpelheilung fördert. In unserem Artikel zur
In unserem Artikel zur Akupunktur bei Meniskusrissen erfährst du mehr über den aktuellen Forschungsstand und die praktischen Aspekte der Akupunktur.
Frei verkäufliche Medikamente
Paracetamol und Ibuprofen können deine Schmerzen und Schwellungen zu lindern. Ibuprofen wirkt zwar nicht so stark wie Kortison, gehört aber ebenfalls zu den entzündungshemmenden Medikamenten und kann daher auch den Heilungsprozess behindern. Bitte frage deinen Arzt, bevor du irgendwelche Medikamente einnimmst.
Hyaluronsäure und PRP
Andere Mittel wie Hyaluronsäure und das sogenannte PRP oder plättchenreiche Plasma können deinem Kniegelenk helfen und Schmerzen und Entzündungen lindern.
Was ist Hyaluronsäure?
Wissenschaftler vermuten, dass Spritzen mit Hyaluronsäure dafür sorgen, dass die Knorpelflächen im Gelenk besser aneinander vorbeigleiten und vorhandenes Knorpelgewebe stärken (dein Meniskus ist auch ein Knorpel).
In deinen Gelenken befindet sich die sogenannte Gelenkflüssigkeit, auch Gelenkschmiere genannt. Wie der Name sagt, schmiert und polstert sie die Gelenkflächen, damit die Knochen nicht aufeinander reiben und verhindert so Abnutzung, die zu Schmerzen und Entzündungen führt.
Die Gelenkflüssigkeit enthält viel Hyaluronsäure, eine körpereigene Substanz, die mit der Zeit abgebaut wird. Je weniger Hyaluronsäure, umso dünner die Gelenkflüssigkeit, die das Knie schützt.
Hyaluron-Spritzen füllen die fehlende Hyaluronäure in der Gelenkflüssigkeit wieder auf, was dem gesamten Gelenk zugute kommt.
Was ist PRP oder plättchenreiches Plasma?
Viele Ärzte sagen, dass PRP die natürlichen Heilungsprozesse deines Körpers anregen, Knorpelgewebe gesund erhalten und Schmerzen lindern kann.
Die PRP-Behandlung ist eine minimalinvasive Therapie, bei der aus deinem eigenen Blut eine PRP-Lösung hergestellt wird. Diese Lösung wird in dein Knie gespritzt.
Wissenschaftler vermuten, dass PRP wie ein Magnet Stammzellen zu einem verletzten Bereich lockt und so eine heilende Umgebung schafft, in der geschädigtes Gewebe repariert werden kann.
PRP-Injektionen werden oft zusammen mit Kortisonspritzen verabreicht.
Kortisonspritze bei einem Meniskusriss: Das Fazit
Eine Kortisonspritze kann Schmerzen und Entzündungen im Knie wirksam lindern, z. B. bei einem gerissenen Meniskus. Sie ist jedoch nur eine kurzfristige Lösung, denn dein Meniskus heilt dadurch nicht besser. Die Injektion kann sich sogar negativ auf den Heilungsprozess auswirken. Kortison schützt dich auch nicht vor weiteren Verletzungen.
Fazit
Wenn du schmerzfrei laufen und neue Meniskusprobleme vermeiden möchtest, brauchst du eine langfristige Lösung.
Meniskusrisse heilen meist auch ohne invasive Behandlungen oder starke Medikamente! In den meisten Fällen genügt ein systematisches, progressives Stärkungs- und Reha-Programm.
Die Exakt Health App enthält einen wissenschaftlich fundierten Behandlungsplan für Meniskusrisse. Sie passt die Intensität deines Reha-Plans an dein Feedback an und zeigt dir genau, welche Übungen du wann machen solltest. Lade die App gleich herunter, damit du deinen Meniskusriss möglichst schnell kurieren kannst.