Question 1

Übersicht über deine Patellasehne

Accepted Answer

Die Patellasehne sitzt unter deiner Kniescheibe (medizinisch: Patella). Sie verläuft zwischen dem unteren Rand der Kniescheibe und dem vorderen, oberen Teil deines Schienbeins.

Die Muskeln auf der Vorderseite deines Oberschenkels (der sog. Quadrizeps) laufen in einer dicken Sehne aus, der Quadrizepssehne. Diese Quadrizepssehne setzt am oberen Teil deiner Kniescheibe an, aber einige Fasern reichen bis über die Kniescheibe. Diese Fasern sind ebenfalls Teil deiner Patellasehne.

Ist sie entzündet, spricht man von Patellaspitzensyndrom, Patellasehnenentzündung, oder manchmal auch „Springerknie“. Es ist eine Überlastungsverletzung. In der Regel tritt sie auf, wenn die Quadrizepsmuskeln plötzlich viel stärker beansprucht werden, wie z. B. wenn du plötzlich sehr viel mehr springst oder läufst. Sie kann aber auch entstehen, wenn zwischen den Trainingseinheiten nicht genügend Erholungszeit eingeplant wird.

Question 2

Symptome des Patellaspitzensyndroms

Accepted Answer

Das Patellaspitzensyndrom ist schwer zu diagnostizieren sein, da es sich ähnlich anfühlen kann wie andere Kniebeschwerden. Beim patellofemoralen Schmerzsyndrom oder Problemen mit dem Hoffa-Fettpolster treten ganz ähnliche Symptome auf.

Dazu gehören Schmerzen und Steifheit in der Patellasehne. Am häufigsten spürt man diese in dem Teil der Sehne, der am unteren Rand der Kniescheibe ansetzt. Sie können aber auch im mittleren oder unteren Teil der Sehne auftreten. Wenn deine Schmerzen eher diffus (nicht an einer Stelle) und schwer zu lokalisieren sind, hast du wahrscheinlich kein Patellaspitzensyndrom.
Die Beschwerden beginnen langsam und werden mit der Zeit stärker, wenn du weiter trainierst und das Problem dadurch verschlimmerst.
Aktivitäten, die die vordere Oberschenkelmuskulatur belasten, verursachen in der Regel Schmerzen. Zu diesen gehören Laufen, Treppensteigen, Kniebeugen und Springen.
Es kann sein, dass sich deine Schmerzen durch Bewegung zunächst bessern. Einige Stunden später jedoch, in der Regel am nächsten Tag, flammen sie wieder auf und sind schlimmer als vorher.
Anfänglich schmerzt es vielleicht nur bei sehr belastenden Aktivitäten wie schnellem Laufen oder Springen. Wenn du die Sehne weiterhin reizt, schmerzt sie irgendwann zu sehr, sodass du nicht mehr laufen kannst.
Wenig belastende Aktivitäten wie Schwimmen, Radfahren und Gehen verursachen in der Regel keine Schmerzen.
Wenn du dich nicht bewegst, solltest du normalerweise keine Schmerzen haben. Wenn du allerdings länger sitzt und dein Knie dabei um 90 Grad oder mehr gebeugt ist, können Schmerzen auftreten.
Das Patellaspitzensyndrom verursacht keine Schwellungen oder Blutergüsse.

Question 3

Wann du zum Arzt solltest

Accepted Answer

Frage deinen Arzt oder Physiotherapeuten, bevor du die App verwendest. So bist du sicher, dass die Diagnose richtig ist und dass du bereit für die Reha-Übungen bist. Wenn du nach Beginn der Reha Bedenken wegen deiner Verletzung hast, solltest du diese mit deinem Arzt besprechen, vor allem, wenn:

Du während einer Aktivität einen plötzlichen stechenden Schmerz in Knie oder Patellasehne spürst – das kann darauf hindeuten, dass du dir die Sehne gezerrt oder gerissen hast. Für Sehnenzerrungen und- risse ist der Behandlungsplan der App nicht geeignet.
Ein Bluterguss auftritt – das Patellaspitzensyndrom verursacht keine Blutergüsse oder Schwellungen.
Ein Bereich deines Beins (Oberschenkel, Wade oder Fuß) geschwollen oder gerötet ist, sich heiß anfühlt oder schmerzt – diese Anzeichen können auf ein Blutgerinnsel hindeuten, das du so schnell wie möglich abklären lassen solltest.
Dich die Schmerzen nachts wach halten oder beim Schlafen stören.
Du ein Kribbeln im Bein spürst – In diesem Fall könnte auch ein Nerv verletzt sein. Dann ist unser Reha-Plan für dich eventuell nicht geeignet.
Deine Symptome schlimmer werden.
Deine Verletzung nicht heilt wie erwartet (siehe Heilungsdauer unten).

Question 4

Ursachen eines Patellaspitzensyndroms

Accepted Answer

Das Patellaspitzensyndrom ist eine Überlastungsverletzung. Die Überlastung kann plötzlich während einer einzigen intensiven Trainingseinheit auftreten oder langsam über einen längeren Zeitraum hinweg entstehen.Plötzliche Überlastungen treten meist bei Trainingseinheiten auf, bei denen die Quadrizepsmuskeln auf der Vorderseite der Oberschenkel intensiv beansprucht werden. Das ist z. B. bei plyometrischen Übungen (Springen oder Hüpfen) der Fall sowie bei tiefen Kniebeugen und/oder Kniebeugen mit Gewichten, Bergablaufen und schnellem Laufen.Die Ursachen für allmähliche Überlastung sind in der Regel:

Zu wenig Erholungszeit zwischen den Trainingseinheiten oder
Zu viele intensive Trainingseinheiten kurz hintereinander.

Studien lassen vermuten, dass folgende Faktoren das Risiko für ein Patellaspitzensyndrom steigern:

Zu wenig Kraft in anderen Muskelgruppen (Gesäß und Waden) und
Verringerte Mobilität und kleiner Bewegungsradius in den Sprunggelenken und Oberschenkelmuskeln (vorn und hinten)

Weitere Ursachen:

Ein direkter Schlag auf die Patellasehne
Spezielle Antibiotika, sog. Fluorchinolone – diese Medikamente können Sehnenprobleme verursachen, u. A. Sehnenentzündungen und -risse.
Entzündliche Erkrankungen wie Gicht, rheumatoide Arthritis oder Schuppenflechte können Schmerzen verursachen, die leicht mit einer Sehnenentzündung verwechselt werden können

Question 5

Behandlung, Heilungsdauer und Vorbeugung

Accepted Answer

Behandlung

Studien zufolge besteht die beste Behandlung aus der richtigen, individuell zugeschnittenen Kombination aus Ruhe und Bewegung. Ein ausgewogener Reha-Plan für das Patellaspitzensyndrom sollte folgende Bestandteile haben:

Relative Ruhe: Vermeide belastende Aktivitäten und verringere dein Trainingsprogramm, damit deine Sehnenschmerzen abklingen können
Langsames, progressives Krafttraining: Stelle die Belastungstoleranz der Sehne durch gezieltes Training des Quadrizeps und der Patellasehne wieder her
Allgemeine Übungen zur Verbesserung von Kraft und Kontrolle: Stärke deinen Rumpf und andere Muskelgruppen (Gesäß-, Oberschenkel- und Wadenmuskeln), um die Belastung beim Laufen und Springen besser zu verteilen
Übungen zur Verbesserung von Mobilität und Bewegungsradius: Mit einer guten Mobilität in den Gelenken und Muskeln der unteren Körperhälfte entlastest du deine Patellasehne
Optimale Bewegungsabläufe: Lerne, wie du deine gesamte kinetische Kette (alle miteinander verbundenen Körperteile) beim Laufen optimal nutzen kannst, insbesondere beim Aufkommen auf den Boden

All diese Komponenten bietet dein Reha-Plan in der App. Zuerst kommen wenig belastende Übungen zur Schmerzlinderung. Dann werden die Übungen langsam intensiver, während deine Sehne verheilt und stärker wird.

Weitere Behandlungsoptionen

Vollständige Ruhe: Das kann den Schmerz zunächst lindern, aber längere Ruhepausen sind nicht zu empfehlen. Dadurch kann die Sehne noch schwächer werden.
Patellagurte oder Tapen: Kann helfen, deine Schmerzen bei Reha-Übungen und Sport zu lindern
Massage: Kann zur Schmerzlinderung beitragen, stärkt aber nicht die Sehne. Kräftiges Massieren kann die Sehne auch reizen und die Schmerzen verstärken
Elektrotherapie (wie Ultraschall): Wird in aktuellen Studien nicht empfohlen
Stoßwellentherapie: Kann in einigen Fällen helfen, aber die Studien dazu sind nicht eindeutig

Heilungsdauer

Die meisten Studien sind sich einig, dass es mindestens 6 Monate dauert, bis die Reha abgeschlossen ist und du wieder wie vorher Sport machen kannst. Die vollständige Heilung des Patellaspitzensyndroms kann aber auch durchaus 12 Monate oder länger dauern.So lange geduldig und motiviert zu bleiben, ist schwer. Wenn du deine Reha jedoch zu sehr überstürzt und die Trainingsintensität zu schnell steigerst, kann das zu Rückschlägen führen. Unsere App hilft dir, deine Fortschritte zu erkennen und sagt dir, wann du intensiver trainieren, dich ausruhen oder dir Hilfe holen solltest – So hast du deine Reha im Griff.

Prävention

Durch diese Maßnahmen kannst du dein Risiko für eine Patellasehnenerkrankung verringern:

Vermeide zu schnelle Steigerungen von Trainingsvolumen und -intensität.
Gönn dir nach intensiven Trainingseinheiten genug Zeit zur Erholung.
Variiere deine Trainingseinheiten. Gehe nicht jedes Mal bis an deine Grenzen.
Führe regelmäßig Krafttraining für Waden, Rumpf, und Beine durch.
Achte auf gute Mobilität und Flexibilität in den Gelenken und Muskeln deiner unteren Körperhälfte.

Nach der Reha solltest du mit dem Präventionsplan in der App weitermachen – er beinhaltet alle diese Elemente.

Question 6

Quellenverzeichnis

Accepted Answer

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