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Schienbeinkantensyndrom: Was bringen Einlagen?

Helfen Einlagen wirklich gegen das Schienbeinkantensyndrom?
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Kim Van Deventer
Feb 28, 2024
Medizinisch geprüft von
Maryke Louw
Einlegesohlen polstern und federn Stöße ab und schützen so vor dem Schienbeinkantensyndrom. Wir helfen dir, herauszufinden, welche Einlagen für dich am besten sind.

Fußform und -mechanik als Ursachen des Schienbeinkantensyndroms

In diesem Artikel erklären wir, wie man die Behandlung eines Schienbeinkantensyndroms durch Einlagen unterstützen kann. Zum besseren Verständnis möchten wir vorab kurz erklären, wie das Schienbeinkantensyndrom entsteht: Beim Stehen, Gehen, Springen oder Laufen dienen deine Füße als Stoßdämpfer. Wenn deine Füße die Erschütterungen nicht richtig abfedern, werden die nächstliegenden Körperregionen stärker belastet. Eine mögliche Folge davon ist das Schienbeinkantensyndrom, auch „Shin Splints“ genannt.

Wie gut deine Füße Stöße abfedern, hängt von der Form deines Fußgewölbes sowie seiner Beweglichkeit und Stabilität ab. Dies entscheidet darüber, wie hoch dein Risiko ist, ein Schienbeinkantensyndrom zu bekommen. Mangelnde Dämpfung ist jedoch nur einer von etlichen möglichen Gründen für diese schmerzhaften Beschwerden in den Schienbeinen. In unserem Artikel über die häufigsten Ursachen des Schienbeinkantensyndroms erfährst du mehr darüber

Anatomie des Fußes – die drei Fußgewölbe

In deinem Fuß befinden sich drei Fußgewölbe oder Fußbögen, gebildet von den Fußknochen und gestützt von Bändern und Sehnen. Sie sind flexible, federnde Strukturen, die dein Gewicht tragen und Stöße beim Gehen und Laufen abfedern.

Längsgewölbe

Jeder Fuß hat zwei Längsgewölbe – eines auf der Innen- und eines auf der Außenseite.

Das äußere Längsgewölbe verläuft auf der Außenseite des Fußes, das innere Längsgewölbe auf der Innenseite des Fußes. Patienten mit Schienbeinkantensyndrom verwenden Einlagen, um diese Fußbögen zu stützen.

Quergewölbe

Das Quergewölbe verläuft quer über den vorderen Fuß und im rechten Winkel zu den beiden Längsgewölben.

Das Quergewölbe des Fußes verläuft von links nach rechts über die Breite des Fußes. Bei einem Schienbeinkantensyndrom können Einlagen das Fußgewölbe stützen.

Fußgewölbe und Fußfehlstellungen

Die Form deiner Füße beeinflusst, wie du dich bewegst. Zu den häufigsten Fußfehlstellungen gehören Plattfüße, zu hohe Fußgewölbe (der sog. Hohlfuß) und die Überpronation.

Der Plattfuß (pes planus) als Ursache des Schienbeinkantensyndroms

Plattfüße können das Schienbeinkantensyndrom verursachen. Hier können Einlagen Abhilfe schaffen.

Der Begriff „Plattfuß“ bezeichnet eine Fußfehlstellung, bei der die Längsgewölbe des Fußes zusammensacken und die ganze Fußunterseite auf dem Boden aufliegt. Dadurch verliert das Fußgewölbe seine federnde Wirkung und bricht unter dem Körpergewicht zusammen, anstatt es zu tragen.

Aufgrund der Fußfehlstellung wird mehr Kraft von den Füßen auf die Unterschenkel übertragen als bei „gesunden“ Füßen. Die Folge sind Probleme wie z. B. Schienbeinschmerzen.

Es besteht ein enger Zusammenhang zwischen Plattfüßen und Schmerzen in den Beinen, im Becken, im Gesäß und im unteren Rücken. Läufer mit einem niedrigen Fußgewölbe haben häufiger Probleme mit Muskeln, Sehnen usw. sowie mit den Gelenken im unteren Rücken und in den Knien.

Der Hohlfuß (Pes cavus) als Ursache des Schienbeinkantensyndroms

Ein hohes Fußgewölbe kann Schmerzen im Schienbein hervorrufen.

Bei einem Hohlfuß ist meist das innere Fußgewölbe hoch nach oben gewölbt, sodass der Abstand zwischen Fußballen und Ferse kleiner ist.

Hohlüße sind steif und unflexibel. Durch die geringere Beweglichkeit kann der Fuß das Gewicht nicht richtig verteilen.

So verringert sich die Stoßdämpfer-Wirkung des Fußes und andere Körperbereiche werden stärker belastet. Läufer mit hohem Fußgewölbe leiden häufig unter Knochenbeschwerden wie dem Schienbeinkantensyndrom und Ermüdungsbrüchen in Schienbein und Fuß.

Überpronation

Überpronation ist ein Bewegungsmuster, bei dem der Fuß zu stark nach innen kippt und das Fußgewölbe durch das Gewicht zusammenbricht.

Sportler mit Überpronation, insbesondere Läufer, leiden häufiger unter Überlastungsbeschwerden wie Schmerzen im mittleren und vorderen Fußbereich, in den Schienbeinen und den Beinen generell, sowie im unteren Rücken.

Mobilität

Was ist das? Fußmobilität bzw. -beweglichkeit zeigt, wie flexibel, biegsam und beweglich dein Fuß ist. Bei guter Mobilität wird beim Gehen bzw. Laufen kein Bereich des Fußes überlastet.

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Steife Füße

Wenn deine Füße zu steif sind, können sie dein Gewicht zwar tragen, es jedoch nicht abfedern, verteilen oder auf andere Körperteile übertragen. Ein steifer Fuß führt zu Überlastungsbeschwerden wie Ermüdungsbrüchen und dem Schienbeinkantensyndrom.

Hypermobile Füße

Wenn deine Füße hypermobil, d. h. zu beweglich, sind (man sagt auch überbeweglich), können sie dein Gewicht nicht gut tragen. Die Folge sind Überdehnungen oder Stürze wegen mangelnden Gleichgewichts.

Starke Fußmuskulatur

Ist die Fußmuskulatur nicht an allen Stellen gleich stark, werden die Kräfte unkontrolliert auf die Schienbeine übertragen. Dadurch steigt das Risiko, Beschwerden wie das Schienbeinkantensyndrom zu entwickeln.

Bei überbeweglichen Füßen kann folgendes helfen: Stärkung der Muskeln, sodass sie Stöße besser abfedern, sowie bessere Schuhe oder Einlagen, um die fehlende natürliche Unterstützung durch die Bänder auszugleichen.

Wenn die Füße zu wenig Kraft haben, kann dies auch zu Plantarfasziitis und Läuferknien führen.

Das Schienbeinkantensyndrom mit Einlagen behandeln

Was sind Einlagen?

Einlagen, auch Einlegesohlen genannt, liegen im Schuh direkt unter dem Fuß und können bei Bedarf herausgenommen oder ersetzt werden. Sie sind im Internet sowie in den meisten Apotheken, Sportgeschäften sowie bei orthopädischen Fachhändlern erhältlich.

Wenn eine Einlage oder Orthese ausreichend stützt, kann sie das Abheilen des Schienbeinkantensyndroms fördern.

Wie funktionieren Einlagen?

Einlagen liegen in den Schuhen und stützen dein Fußgewölbe. Außerdem dämpfen sie Erschütterungen beim Laufen. Außerdem können sie die Passform deiner Laufschuhe verbessern und so das Laufen angenehmer machen.

Wie zuvor erwähnt deuten wissenschaftliche Studien darauf hin, dass Fußfehlstellungen und fehlende Unterstützung des Fußgewölbes Schmerzen in den Beinen verursachen können.

Da sich die Stellung der Füße direkt auf die Körperhaltung auswirkt und eine richtige Haltung der Schlüssel zu gesunden Bewegungsmustern ist, sollten die Füße beim Laufen unbedingt in der richtigen Position stehen und ausreichend gestützt werden. Hier helfen Einlagen.

Ich leide am Schienbeinkantensyndrom. Wie finde ich die richtige Einlage?

Eine Einlegesohle, die deine individuelle Fußstellung unterstützt, trägt dazu bei, dein Gewicht gleichmäßig auf die Fußsohle zu verteilen.

Am besten wirkt sie, wenn sie zu deiner Fußform passt. Ist sie zu hoch, kann sie deinem Fuß schaden. Ist sie zu niedrig, bleibt sie wirkungslos.

Wenn du an einem Schienbeinkantensyndrom leidest, solltest du am besten nach verschiedenen Größen und Härtegraden suchen und erst einmal eine Einlage ausprobieren, die der Höhe deines Fußgewölbes möglichst genau entspricht.

Wie erkenne ich, wieviel Unterstützung meine Füße brauchen?

Wenn du auf die Einlage drückst (am besten mit dem Fuß), sollte sie nicht nachgeben. Wenn sie zu weich ist, stützt sie den Fuß wahrscheinlich nicht genug. Probiere mehrere Modelle aus, bis du eine Einlage gefunden hast, die festen und bequemen Halt bietet.

Wie finde ich die richtigen Einlagen?

Wenn du auf die Einlage drückst (am besten mit dem Fuß), sollte sie nicht nachgeben. Wenn sie zu weich ist, stützt sie den Fuß wahrscheinlich nicht genug. Probiere mehrere Modelle aus, bis du eine Einlage gefunden hast, die festen und bequemen Halt bietet.

Standardeinlagen vs. maßgefertigte orthopädische Einlagen

Maßgefertigte orthopädische Einlagen sind in der Regel fester und werden exakt an die Form deines Fußes angepasst. Sie bieten sich an, wenn dein Fußgewölbe mehr Unterstützung benötigt, als die handelsüblichen Standardeinlagen bieten, oder wenn diese nicht zu deiner Fußform passen.

Allerdings lassen sich maßgefertigte orthopädische Einlagen manchmal nicht so gut in andere Schuhe einlegen wie die weicheren Modelle „von der Stange“.

Angesichts der vielen Online-Shops, die Einlegesohlen gegen das Schienbeinkantensyndrom anbieten, hat man schnell den Eindruck, dass die Nachfrage gewaltig sein muss. Ist das vielleicht nur eine Mode, oder helfen Einlagen wirklich so gut gegen die Schmerzen im Schienbein?

Leider haben wir hier nur wenige wissenschaftlich bewiesene Infos für dich. Wie bereits erwähnt, wurde in verschiedenen Studien festgestellt, dass eine falsche Fußstellung Beinbeschwerden wie das Schienbeinkantensyndrom verursachen kann. Allerdings sind nur wenige wissenschaftliche Studien sicher, dass Einlagen das Schienbeinkantensyndrom lindern.

Im Moment raten wir Betroffenen einfach zum Ausprobieren. Wenn die Einlagen helfen – prima. Wenn nicht, sollten sie auch nicht getragen werden!

Die beste Behandlung für das Schienbeinkantensyndrom

Schienbeinschmerzen sind nicht leicht zu behandeln.

Einlagen können dein Fußgewölbe stützen und die Körperhaltung verbessern. Das allein genügt jedoch nicht, um ein Schienbeinkantensyndrom erfolgreich zu behandeln.

Die beste Methode, es vollständig auszukurieren, besteht darin, Kraft und Beweglichkeit des Fußes zu verbessern und insgesamt für eine richtige Körperhaltung und -funktionalität zu sorgen.

Der beste Weg Schienbeinkantensyndrom loszuwerden:

Kraft und Beweglichkeit des Fußes verbessern und insgesamt für eine richtige Körperhaltung und -funktionalität zu sorgen.

Außerdem solltest du neben deinem Reha-Plan auch die möglichen anderen Ursachen berücksichtigen, die wir in unserer Übersicht zum Schienbeinkantensyndrom behandelt haben. So deckst du alle Problembereiche ab.

Die Exakt Health App hilft dir, deine Schienbeinbeschwerden komplett auszuheilen. Sie enthält einen genauen wissenschaftlich fundierten Behandlungsplan für das Schienbeinkantensyndrom. Lade dir die App herunter.

Vorbeugen ist die beste Methode, um Beschwerden zu vermeiden. Egal, ob du dich für oder gegen Einlagen entscheidest: Beim Schienbeinkantensyndrom hängt der Behandlungserfolg eher von deinem Reha-Programm ab als von deinen Einlagen.

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Kim Van Deventer
Kim Van Deventer ist freiberufliche Autorin im Gesundheitswesen und Strategin für digitale Inhalte für Unternehmen im Gesundheitswesen und Agenturen für medizinische Inhalte. Sie hat mehr als 14 Jahre als Physiotherapeutin gearbeitet und sich auf die Rehabilitation von Sportverletzungen, die Behandlung chronischer Schmerzen und die Gesundheit von Frauen spezialisiert. Kim kombiniert ihre klinische Erfahrung mit ihren Fähigkeiten im digitalen Marketing, um relevante und hilfreiche Inhalte zu erstellen, die das Leben der Patienten verbessern.
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